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Business Modell der Willkür

Auf das falsche Pferd gesetzt

Vielleicht muss ich vorausschicken, dass ich beruflich seit mehr als 25 Jahren mit Marketing zu tun habe: Mit Go-to-Market Konzepten, Zielgruppendefinitionen, Product-Sales-Marketing und Marktausrichtungen. Vielleicht ist es dieser Hintergrund, der mir heute so bewusst machte, wie gefährlich - auch im Hobbybereich - eine einseitige Ausrichtung des eigenen Tuns sein kann. 

 

Es geht vor allem um das Engagement in den sozialen Medien. 

Fast kein anderes Medium bietet eine solche Vielfältigkeit wie die sozialen Medien und dennoch konzentrieren sich die meisten nur auf ein ein paar wenige Vertreter.

 

Nach Facebook ist Instagram die Plattform der Wahl der vielen, vielen Fotografen. Hochgelobt, ob des schnellen und einfachen Communityaufbaus ist es mittlerweile die Fotografenplattform schlechthin. 

 

Es gibt wohl kaum jemanden in der Fotografenszene (vor allem in der amateur- und semiprofessionellen Szene) der nicht auf dieser Plattform zu finden ist. 

 

Viele davon haben sich von anderen Angeboten verabschiedet und setzen ausschließlich Marc Zuckerbergs Bilderdienst. 

 

 

 

 

Die grundsätzliche Frage ist: Warum benötigt man als Fotograf eine solche Plattform? Die Antworten können unterschiedliche sein. Je nach Ausrichtung.

 

Für den Berufsfotografen: 

  • Werbung und Akquisitionsplattform
  • Darstellung des Portfolios und Tätigkeitsbereichs
  • Kommunikationsplattform zu Kunden und Interessenten
  • Ausschreibungsmedium für freie Arbeiten

Für den Hobbyfotografen:

  • Zeigen des Portfolios
  • Austausch mit anderen Fotografen
  • Inspiration
  • Suchen und Finden von Modellen

Die Ziele sind vielfältig - und bilden zwischen Amateur- und Profibereich auch Schnittmengen. 

 

Und zugegeben, Instagram ist hier momentan (oder soll ich eher sagen, war früher) ein sehr gutes Werkzeug. Für beide Zielsetzungen. 

Eine Änderung an den Spielregeln reicht aus, das Kartenhaus einstürzen zu lassen.

Instagram - wie alle Sozialen Medien - hat seine eigenen Währungen. Seine KPIs (Key Performance Indicators). Das sind Follower, Abonnenten, Likes, Kommentare und Reichweite. Je nach Konstellation kann man da unterschiedliche Werte kombinieren und wichtige Faktoren für den Erfolg berechnen. Zum Beispiel das Engagement. 

 

Alle streben sie nach diesen KPIs. Viele davon schrecken nicht zurück sich die Währung sogar zu erschwindeln. Kaufen Follower und likes (was übrigens verdammt viele tun), mogeln sich an die Spitze der Charts, um zu suggerieren was für tolle Hechte sie sind. Und genau auf diesem (ob jetzt ermogelt oder ehrlich verdient) Konstrukt bauen sie ihr Geschäft auf. 

 

Influencer, die angeben, von ihrer Werbetätigkeit zu leben, ganz vorne mit dabei. 

 

Doch was, wenn die Spielregeln von jetzt auf nachher geändert werden? 

  • reduzierte Reichweite
  • zensierte Veröffentlichungen 
  • eingeschränkte Reduzierung der Kommunikation
  • Löschung und Sperrung des Accounts

Was passiert dann? Kann nicht passieren? Weit gefehlt. Instagrams Einführung im April/Mai 2019 der Artifical Intelligence führt gerade genau zu dem, was oben beschrieben wurde. (Details siehe hier)

 

Unverfängliche Portraits werden geblockt oder gelöscht. Aus heiterem Himmel werden Strafen verhängt, da der Algorithmus davon ausgeht, dass eine bestimmte Anzahl von Likes und Kommentaren nicht mehr von einem Menschen getätigt werden können, daher muss ein Bot im Spiel sein. 

 

Auf der anderen Seite schiebt die Plattform aber dem offensichtlichen Betrug keinen Riegel vor. Nach wie vor können Follower und likes gekauft werden, Follow-Unfollow Cheats bleiben unbemerkt, Pornografie Werbung und das Hacken von Accounts feiert Urstände auf der Plattform. 

 

Die Hochzeiten von Instagram sind vorbei. 

Es geht um Diversifikation

Das heißt, wer seine ganze Kraft in Instagram und nur auf dieses Medium gelegt hat, ist in Gefahr alles zu verlieren. Unvorhergesehen und im Handumdrehen. Keine Vorwarnung, keinen Support mit dem man reden kann. 

 

Wer Geld verdienen will und wer das auf Grund von Instagram als bloßes Instrument auch macht, der läuft wirklich Gefahr, alles zu verlieren. 

 

Daher ist es wichtig auf andere Plattformen zu setzen. Zusätzlich. Das bedeutet zwar mehr Aufwand - aber auch weniger Abhängigkeit. 

 

Besonders keine Abhängigkeit von dem Wohl und Wehe einer einzigen Person: Denn Mark Zuckerberg hält mit Facebook, Whatsapp und Instagram momentan die Macht in Händen, Geschäfte so zu beeinflussen wie er will. Und für wen er will. Er reguliert quasi den Markt. 

 

 

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