Ein Blick in die einschlägigen Plattformen wie Instagram, 500px oder auch das (noch relativ neue) Subs.tv stellt die People- und Portraitfotografie als ein ganz einfaches Unterfangen dar: Fotograf, Model und los geht's. Doch weit gefehlt, das wird jeder, der in diesem Metier unterwegs ist bestätigen können. 

Es gibt prinzipiell zwei Wege ein Model zu finden: TfP (mehr dazu findest du hier) oder auf Honorarbasis (auch gerne Pay-Model genannt). 

Pay/Honorar: Eigentlich ein einfaches Unterfangen. Der Fotograf stellt eine Anfrage beim Model, am besten mit Details zum Fototermin, wie Datum, Uhrzeit, Ort und Idee sowie dem gewünschten Fotobereich/Genre (hierzu findest du Details hier). Umgehend kommt eine Zusage samt Honorarvorstellung zurück. Oftmals schön getrennt in Fahrtkosten, Honorar pro Stunde und meist einem kleinen Rabatt pro Stunde bei Mehrabnahme als nur einer Stunde. Paketpreise sind auch keine Seltenheit. Wird dieses Angebot angenommen, so ist das Model gebucht und ein Vertrag besiegelt.

TfP: Bei Time-for-Photos ist das ein wenig anders. Klar, denn es ist ja vornehmlich keine geschäftliche Beziehung sondern eine private Übereinkunft. Auch wenn die Basis die gleiche ist, nämlich eine ordentliche Anfrage zu stellen, samt allen Details (also weit mehr als das „Bock zu shooten?“). 

Und hier kommt das große Aber über das ich kurz reden will. Eine Art Henne-Ei-Problem: Was war zuerst da? Das Model oder die Shooting-Idee? 

Gleich mal die political correctness vorweg: Ich würde nie ein Model als Henne bezeichnen, never-ever. Aber das Problem wird mit diesem Bonmot einfach treffend beschrieben. 

Fall A: Ich habe eine Bildidee und geh auf die Suche nach einem TfP-Model und frage an, ob das Sujet passen würde. 

Fall B: Ich habe ein Model und suche das passende Sujet. 

und dann gibt es noch 

Fall C: Model hat sich gemeldet und möchte eine Zusammenarbeit.

Fall D: Model hat eine Idee und sucht einen Fotografen dafür.

Welches ist der richtige Weg? 

Im Fall A, also der bestehenden Bild-Idee gibt es viele Modelle, die lange warten müssen, bis eine Idee ausgearbeitet ist, die eventuell zu ihnen passt. 

Im Fall B ist es meine subjektive Meinung, dass ich das Model in diesem Sujet als passend sehe, aber das Model hat andere Vorstellungen.

Fall C läuft eines Erachtens immer Gefahr, dass es einen Fototermin ob des Terminwillens gibt und die Arbeiten daher generisch werden. 

Fall D ist ähnlichem dem Fall B, der Fotograf muss das Sujet auch umsetzen können. Und wenn das nicht der Fall ist, dann läuft man hier ebenfalls Gefahr enttäuscht zu werden. 

Daher die Frage an euch? Wie geht ihr vor? Oder anders, wie würdet ihr es euch wünschen?