Wie phoenix aus der Asche
„Es hat viel zu lange gedauert“, schreibt eine Fotografin in die Kommentare und fügt gleich hinzu: „aber das Warten hat sich gelohnt." Eine Wartzeit von eineinhalb Jahren zwischen zwei Magazin-Ausgaben ist schon viel. Verdammt viel. Früher haben sich das nur ganz große Rockbands geleistet, zwischen ihren Alben eine solche Wartezeit zu haben.
Aber: es ist vollbracht. Die zweite Ausgabe des Hobbymagazins für die Peoplefotografie ist online. Als komfortables Blättermagazin und als hochauflösendes PDF zum Herunterladen. Wie immer: Kostenlos.
Warum es so lang gedauert hat? Man könnte sagen: Gut Ding will Weile haben. Aber auf der anderen Seite ist es schon sehr ungewöhnlich, dass etwas so lange Zeit in Anspruch nimmt. Dabei war das erste Feedback durchaus positiv. Gründe waren: Motivation und Zeit. Die Frage stand im Raum, ob und wie ich mit der Fotografie weitermachen soll. Da haben mir das Restjahr 2022 und vor allem das Gesamtjahr 2023 ziemlich übel mitgespielt. Und zwar in beiden Disziplinen. Der Job, der letztlich die Familie, für die man sorgen muss, ernährt hat die Zeit und auch Energie aufgesaugt, wie ein Schwamm. Hinzu kam, dass es für mich schwer war, nach der Pandemiezeit wieder Fuß in der "Szene" zu fassen. sei Februar 2020 bis Ende 2022 hab ich nicht mehr mit Menschen fotografiert. Viel ist in dieser Zeit passiert, im Hobbyfotobereich wie in der realen Gesellschaft.
Motivation und Zeitproblem
Dazu kam eine Welle an Kritik, mit der ich nicht umzugehen wusste (und auch manchmal heute nicht weiß, wie ich damit umzugehen habe). Und da schrieb jemand Ende 2023: „Mach doch das, was du kannst und lass die Fotografie!" - und da dachte ich, wenn das ein Fotograf sagt? Und habe mich der Zeitschrift angenommen und sie vollendet.
Sie ist lange liegengeblieben, wegen Jobwechsel, Zeitfressern und Energiemangel.
Fertig liegt sie nun da. Und ich bin stolz drauf. Denn was ich dieses
mal aus der Community heraus an Themen recherchiert habe, kann sich sehen lassen. Und wichtig für mich: Der Einblick hinter die Kulissen der anderen Fotografen/innen und Models. Manchmal, denk ich, geht es den anderen gleich wie mir. Und geteiltes Leid ist halbes Leid. Auch haben mich ein paar Kontakte gegen Ende des vergangenen Jahres motiviert.
Ob es sich um einen Kalender handelt, der zwei Hobbys verbindet, das Herzblut, das da drin steckt: Einfach überzeugend und der absolute Hammer. Oder die Beweggründe, warum für manche die Fotografie einfach auch eine Art Selbstfindung ist: Und das nicht nur als Model. Und hier hat mich etwas berührt, dass vor lauter Oberflächlichkeit viel zu selten an den Tag gelegt wird: Die Bedeutung, die man als Fotograf für andere Menschen hat. Wie sie einen sehen. Dass man ihnen die Möglichkeit gibt, sich den Selbstwert zu schenken, den sie verdient haben.
Jeder einzelne Artikel ist es wert gelesen zu werden. Und darauf, aber besonders auf das Feedback bin ich stolz.
Bei Erfolg: Regemäßig und als gedrucktes Heft
Ich habe mich entschlossen, dass ich das Heft weiterführe. Nächster Schritt: Eine gedruckte Version. Je nach dem, wie gut die Sache mit den 5€ freiwillige Schutzgebühr ankommt. Wenn diese gut aufgenommen wird, dann werde ich das Magazin als ausgedrucktes Exemplar zum Selbstkostenpreis anbieten können. Darauf freu ich mich.
Ich bin selbst gespannt, wie die Community auf "Geschenktes" reagiert.
Wenn ich schaue, was diese "Magazin" im Netz für einen Unfug treiben: sie verlangen die kostenlose Überlassung und Rechteeinräumung von Model und Fotograf/in und drucken dann Bilderbücher - ohne Text ohne irgendwas an Mehrwert und verkaufen es an diejenigen, die die Bilder produziert haben für Summen weit über 5 oder gar 10 Euro. Der Aufwand ein solche Magazin zu publizieren ist ungleich dem, was Shutter Futter an Aufwand bedeutet. Für mich ist das Abzocke mit dem Traum des "Published Models" oder "Published Photographers".
Also warten wir mal, was kommen mag. Ich freue mich über jedes Feedback, jede Idee und werde versuchen die nächste Ausgabe noch dieses Jahr herauszubringen: mit echten Reportagen, echten Portraits und Beschreibungen, einem echten redaktionellen Umfeld, das dann ein "published" auf wirkich wertvoll macht.
tl:dr - Das Magazin kommt häufiger, es wird besser und je nach Erfolg wird es ein gedrucktes Exemplar geben.
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