Wie du es machst, ist es nicht richtig
In der Ära der sozialen Medien, in der unser Leben in pixeligen Momentaufnahmen geteilt wird, kommt es oft vor, dass unsere Bemühungen, transparent zu sein, von Missverständnissen überschattet werden. "Ach du fotografierst doch gar nicht mehr" oder "Warum fotografierst du nicht mehr mit mir?" sind nur einige der vielen Kommentare, die uns in der Welt der Fotografie begleiten.
Doch die Wahrheit ist, dass hinter den Kulissen oft mehr steckt, als das Auge sieht.
Die Herausforderung der fragmentierten Wahrnehmung
Jeder, der sein Hobby in den sozialen Medien teilt, kennt die Herausforderungen, die mit der fragmentierten Wahrnehmung einhergehen. Manchmal sind es nur Bruchstücke von Informationen, die bei unseren Followern hängenbleiben. Wir geben unser Bestes, um transparent zu sein, doch die Realität ist, dass es schwierig ist, das Gesamtbild in einem einzigen Instagram-Post oder einem kurzen Tweet zu vermitteln.
Das Problem beginnt oft damit, dass wir nur einen kleinen Ausschnitt unseres fotografischen Lebens teilen können. Wir zeigen unsere besten Werke, unsere Lieblingsorte und die Momente, die uns besonders am Herzen liegen. Aber was passiert hinter den Kulissen? Warum haben wir plötzlich aufgehört, mit einer bestimmten Person zu fotografieren? Oft sind die Antworten viel komplexer, als sie in einem einzigen Beitrag ausgedrückt werden können.
Die Mission der Transparenz
Trotz dieser Herausforderungen ist es für viele Fotografen, mich eingeschlossen, von zentraler Bedeutung, so transparent wie möglich zu sein. Die Motivation dahinter ist einfach: Transparenz schafft Verständnis. Wenn unsere Follower wissen, warum wir bestimmte Entscheidungen treffen oder warum sich unsere fotografische Reise verändert, können sie ein tieferes Verständnis für unsere Leidenschaft entwickeln.
In meinem Fall ist es besonders wichtig, meine begrenzte Freizeit für die Fotografie optimal zu nutzen. Durch Transparenz kann ich erklären, warum ich mich auf bestimmte Projekte konzentriere oder warum ich mich vielleicht von manchen fotografischen Kooperationen zurückziehe. Dies ermöglicht nicht nur meinen Followern, sondern auch meinen Fotografiepartnern ein klareres Bild meiner Motivationen und Entscheidungen.
Fragmente und Interpretationen
Trotz aller Bemühungen bleibt jedoch ein Dilemma: Die Menschen neigen dazu, ihre eigenen Geschichten aus den Bruchstücken zu bauen, die sie erhalten. Ein Bild, ein Kommentar oder ein kurzlebiger Instagram-Story-Schnipsel können zu unterschiedlichen Interpretationen führen. Dies ist nicht nur in der Fotografie, sondern in allen Bereichen der sozialen Medien eine allgegenwärtige Herausforderung.
Es ist wichtig zu erkennen, dass jeder einzelne von uns seine eigene Perspektive hat. Der Schlüssel liegt darin, mehr Kontext zu bieten und den Dialog zu fördern. Wenn Fragen aufkommen, ist es eine Gelegenheit, die Hintergründe zu erklären und Missverständnisse auszuräumen.
Fazit: Die Kunst der klaren Kommunikation
In der Welt der sozialen Medien ist es unvermeidlich, dass Missverständnisse auftreten. Doch durch die konstante Anstrengung, transparent zu sein und mehr Kontext zu bieten, können wir die Kommunikation verbessern. Die Fotografie ist nicht nur ein Hobby, sondern eine Leidenschaft, die durch Dialog und Verständnis vertieft wird. Also, lasst uns die Kunst der klaren Kommunikation beherrschen und unsere Fotografiegeschichten mit der Welt teilen. Lasst uns Abstand nehmen von Vorwürfen, von Beschuldigungen oder ähnlichem. Diese sind oft - oder sogar meist - vorschnell und falsch.
Wie läuft es bei mir?
Ja, ich fotografiere noch.
Nein, ich habe nicht mehr so viel Zeit wie früher und einige Frustrationen haben dazu geführt, dass ich mein "Fotografieverhalten" geändert habe.
Ja, ich habe einige feste Fototermine über das Jahr verteilt, die sind meist schon an Modelle vergeben.
Ja, es gibt eine Liste an Modellen, die eine Zusammenarbeit angefragt haben und diese ist unterteilt in Aufnahmebereiche (Portrait, Street, Editorial, Akt, Teilakte, Boudoir, Konzeptfotografie...
).
Mit diesen Modellen stehe ich in Kontakt und Termine werden nach Verfügbarkeit mit Ihnen vereinbart.
Ja, ich suche manchmal nach Modellen, wenn eine Person ausfällt und in der Liste, keine Person ist, die dem Sujet, dem Aufnahmebereich entspricht.
Und ja, ich habe Projekte und Modelcalls auf meiner Website, mit ganz definitiven Ideen. Diese Ideen sind doch genau beschrieben. Diese werden nicht nur mit einem Model umgesetzt, sondern sind
laufende Projekte, die ich mit mehreren Modellen umsetzen möchte - über längere Zeit hinweg.
Und nein, wenn ich mich bei einem nicht melde mit einem Termin so heißt das nicht, dass ich nicht mit dieser Person zusammenarbeiten will. Es heißt viel mehr:
Zu wenig Zeit.
Ich bitte daher um Nachsicht. Ich lebe nicht vom Fotografieren, bin keine 20 Jahre alt mehr und habe noch viele andere wichtige Verpflichtungen neben diesem Hobby. Mein Leben besteht (leider
vielleicht) aus mehr als nur der Kamera. Das mag mich von anderen "Kollegen" unterscheiden - und ist leider so, lässt sich nicht ändern. Das muss man - finde ich - respektieren. Genauso wie
ich Einsatzpläne, Urlaube und sonstige Dinge bei Modellen berücksichtige.
Und last but not least - ich achte auch ein wenig darauf, ob und wie das Model "gebucht" ist.
Und ein letztes Ja: es gibt Models, mit denen ich nur alle 2 Jahre zusammenarbeite, weil es sich so ergibt. Und auch Models mit denen ich nicht zusammenkomme terminlich, weil es sich einfach
nicht ergibt. Das schmerzt, sehr sogar, aber beide Seiten wissen, dass es leider nun mal so ist.
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